Reaktorexperte Hahn fordert Rücknahme von AKW-Laufzeitverlängerung

Der renommierte Reaktor-Experte Lothar Hahn fordert von der Bundesregierung, die Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke rückgängig zu machen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es war ein Fehler, den Atomkonsens aufzukündigen", sagte Hahn, der bis 2010 Geschäftsführer der Kölner Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) war, der "Frankfurter Rundschau" (Montagsausgabe). Er empfehle der Bundesregierung "dringend" eine Umkehr. Hahn erläutertet, dass nach Abschluss des Atomkonsens anno 2000 Nachrüstungsmaßnahmen gerade bei älteren Reaktoren unterlassen worden seien, weil diese noch kurze Restlaufzeiten bekamen.

"Das schien vertretbar. Jetzt, bei acht oder 14 Jahren längerer Laufzeit, ist es das nicht mehr", sagte der Physiker. Zu den von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) angekündigten Nachrüstungen für Altmeiler meinte er: "Das sehe ich in der Realität nicht. Die Anforderungen sind wenig konkret und teils, was konkrete Fristen angeht, wachsweich formuliert." Die deutschen AKW sind Hahn zufolge nur zum Teil ausreichend gegen Einwirkungen von Außen geschützt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.03.2011

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