Rechtschreibexpertin warnt vor falscher Toleranz in der Grundschule

Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Lesen und Schreiben, Renate Valtin, hat vor bedenkenloser Toleranz bei fehlerhafter Rechtschreibung in der Grundschule gewarnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die von Jürgen Reichen propagierte Methode `Lesen durch Schreiben` sollte verboten werden", forderte die Professorin für Grundschuldidaktik im Magazin "Focus-Schule". Diese Methode, die weder Leseunterricht noch Rechtschreibungsübungen vorsieht, überfordere die Kinder. Zwar ermutige das freie Schreiben die Kinder, schon früh selbständig Texte zu verfassen, so Valtin.

Aber das kommunikative Schreibenlernen müsse in eine systematische Anleitung zum Lesenlernen eingebettet werden - und Fehler müssten behutsam korrigiert werden. Germanistik-Professor Wolfgang Steinig von der Uni Siegen kritisierte in "Focus-Schule", dass jeder Grundschullehrer seine Privatmethode habe. Oft sei es erschreckend, wie wenig manche Grundschullehrerin über die Prinzipien der Rechtschreibung wisse.

Eltern beunruhige das zu Recht. Dem Magazin zufolge greift bei der unkontrollierten "Schreib-wie-du-sprichst"-Methode selbst bei Schreibweisen wie "Peta get mit sainem fata in den tso" kein Lehrer korrigierend ein.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.03.2012

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