Regierungs-Gutachten ist für AKW-Verlängerung zwischen 12 und 20 Jahren

Eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke von zwölf bis zwanzig Jahren bringt einem Regierungsgutachten zufolge für Klima und Strompreise die größten Vorteile.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Szenarien-Berechnung der Institute EWI und Prognos liegt dem Nachrichtenmagazin "Focus" in Auszügen vor. Darin heißt es: "Im Vergleich der Szenarien mit einer Laufzeitverlängerung von 4, 12, 20 und 28 Jahren ergeben sich insgesamt die vergleichsweise günstigsten Ergebnisse für eine LVZ (Laufzeitverlängerung) zwischen 12 und 20 Jahren." Anhand des Gutachtens will die schwarz-gelbe Regierung bis Ende September entscheiden, wie stark die Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke verlängert werden.

Danach will sie ein Energiekonzept bis 2050 erstellen. Der größte Profiteur einer Laufzeitverlängerung wäre laut Studie im Jahr 2030 das Klima: Verglichen mit einer Verlängerung um nur vier Jahre ließen sich bei einer um 20 Jahre rund 16 Prozent mehr Emissionen einsparen. Bei einer Verlängerung um zwölf Jahre ließen sich rund zehn Prozent vermeiden.

Die Industrie zahlt dem Gutachten zufolge 35 Prozent weniger für den Strom, wenn die Laufzeiten um 20 statt um vier Jahre verlängert würden. Bei zwölf Jahren Plus zahlt sie 20 Prozent weniger. Am Strompreis für Normal-Haushalte würde ein Fortbestand der Atommeiler nur wenig ändern: Nur um sieben Prozent niedriger fällt der Verbraucherpreis aus, wenn die Kraftwerke zwanzig Jahre länger laufen dürfen, verglichen mit einer Verlängerung um vier Jahre.

Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich nur um 0,2 Prozent und um 0,5 Prozent das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland bei einer Verlängerung um zwanzig Jahren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.08.2010

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