Regierungsberater fordern Neustart der Ökostromförderung

In die Debatte um eine Reform der deutschen Ökostromförderung kommt Bewegung: Führende Regierungsberater fordern nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe) einen Neustart der Ökostromförderung.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Chef des Umweltinstituts IASS, Klaus Töpfer, und der Generalsekretär des Nachhaltigkeitsrates, Günther Bachmann, mahnen in einem Brandbrief an führende Politiker die Gründung eines Altschuldenfonds für die Energiewende an. Er soll aufgelaufene Milliardenverpflichtungen übernehmen. Nicht die Verbraucher müssten dann künftig über ihre Stromrechnung für Förderkosten geradestehen, sondern die Steuerzahler.

Was wie eine simple Umbuchung daherkommt, könnte für die Deutschen tatsächlich einen großen Unterschied machen. Denn die Kosten, die allein im nächsten Jahr auf rund 20 Milliarden Euro steigen, ließen sich strecken und fairer verteilen, Stromkunden wären entlastet - sehr zur Freude von Verbraucherschützern. Zudem würden die Kosten der Energieträger vergleichbarer.

Denn auch Atomkraft oder Kohle wurden über Jahrzehnte staatlich gefördert. Angesichts der immer heftigeren Debatten um die Kosten der Energiewende gehe es "um den sozialen Frieden bei der Verteilung von Lasten und Chancen für Unternehmen, Regionen und Menschen", warnen die Autoren des Papiers. Co-Autor Bachmann sieht in einem Kostenschnitt als regelrechten "Befreiungsschlag": "Die Politik wird zu sehr vom steigenden Strompreis getrieben", sagte Bachmann der SZ. "Für die nötigen politischen Reformen braucht sie aber mehr Gestaltungsraum."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.10.2013

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