Rente mit 69 stößt in Politik auf Widerstand

Die vom Sachverständigenrat ins Gespräch gebrachte Anhebung des Renteneintrittsalters auf 69 Jahre stößt bei Politikern von Koalition und Opposition auf Widerstand.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In der "Bild-Zeitung" (Donnerstagausgabe) erklärte der Sozialexperte und stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Heinrich Kolb, für entsprechende Prognosen sei es "noch viel zu früh". Kolb mahnte zugleich: "Ohnehin wäre es besser, wenn die Menschen für sich selbst entscheiden können, wann sie in den Ruhestand gehen." Auch der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karl Schiewerling, wandte sich gegen Forderungen nach einer Rente mit 69. "Diese Prognose der Wirtschaftsweisen ist mir etwas zu weit weg. Bis 2060 reicht meine Glaskugel jedenfalls nicht so kristallklar", sagte er der "Bild-Zeitung". Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Elke Ferner, bezeichnete die Forderung des Sachverständigenrats als "einfach absurd". Ferner sagte der Zeitung: "Die sogenannten Wirtschaftsweisen scheinen ja unglaubliche Fähigkeiten zu haben, wenn sie 2011 schon wissen, wie das Renteneintrittsalter im Jahr 2060 sein soll."

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage hatte gestern (Mittwoch) ein Gutachten zu den "Herausforderungen des demografischen Wandels" vorgelegt. Darin wird unter anderem eine Anhebung des Renteneintrittsalters bis 2060 auf 69 Jahre gefordert.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.05.2011

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