Rentenkonzept: Gabriel gerät innerparteilich in die Kritik

In der SPD gerät Parteichef Sigmar Gabriel wegen seines Rentenkonzepts flügelübergreifend in die Kritik.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dies berichtet der "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. "Wir schreiben gerade ein System fest, das wir eigentlich überwinden wollten", sagt Sachsens SPD-Chef Martin Dulig. "Uns werden Wähler verloren gehen."

Eine Absenkung des Rentenniveaus auf 43 Prozent des Durchschnittseinkommens sei nicht vermittelbar, so Dulig, der dem pragmatischen Netzwerker-Flügel der Partei zugeordnet wird. "Ich will die Linkspartei nicht durch unser Rentenkonzept mit Viagra füttern. Als Ostdeutscher kann ich dem Konzept nicht zustimmen."

Hessens Landeschef Thorsten Schäfer-Gümbel kritisierte insbesondere die Vorschläge zur Ausweitung der Betriebsrente, das Konzept "überzeugt mich nicht", so Schäfer-Gümbel. "Ich werde vorschlagen, dass wir das ändern." Juso-Chef Sascha Vogt schrieb in einem Brief an den SPD-Parteivorstand, die einseitige Belastung der Arbeitnehmer würde er "eher bei der FDP vermuten".

Eine Beibehaltung des jetzigen Rentenniveaus sei die "einzig tragfähige Lösung". Parteichef Gabriel hatte am vergangenen Montag dem Parteivorstand Grundzüge eines neuen Rentenkonzepts vorgestellt. Es sieht eine Mindestrente von 850 Euro vor, eine Stärkung der Betriebsrente sowie eine Beibehaltung der schrittweisen Absenkung des Rentenniveaus.

Kommenden Montag beschließt der Parteivorstand ein Konzept, im November entscheidet der Parteikonvent endgültig.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.09.2012

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