Restauriertes Lagertor des ehemaligen KZ Buchenwald wird kommende Woche eingesetzt

Das Lagertor des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald wird in der kommenden Woche nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wieder in die Gedenkstätte eingesetzt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Während der vom Erfurter Fachhochschul-Professor Bernhard Mai wissenschaftlich begleiteten Renovierungsarbeiten haben die Restauratoren nach Informationen der "Welt am Sonntag" eine historisch relevante Entdeckung gemacht. Der nach innen gerichtete Schriftzug "Jedem das Seine" ist von der SS insgesamt achtmal in roter Farbe nachgestrichen worden - nach außen nur einmal. Der Leiter der Gedenkstätte, Volkhard Knigge, interpretiert diese bisher unbekannte Tatsache als "ebenso bewusste wie böswillige politische Entscheidung" des damaligen Lagerkommandanten.

Die Häftlinge sollten ihr Verdikt offenbar immer vor Augen haben. Knigge hält es für denkbar, dass die Inschrift nach dem Winterfrost 1945 noch wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers nachgestrichen wurde, um die KZ-Insassen zu demütigen. Der langjährige Leiter der Gedenkstätte Buchenwald hatte sich im vergangenen Jahr dafür eingesetzt, das Lagertor "aus wissenschaftlicher und restauratorischer Sicht so zu behandeln wie ein barockes Schloßtor".

Das in Buchenwald in den vergangenen Monaten ausgestellte Duplikat des Eingangstores wird in Kürze dem Britischen Museum zur Verfügung gestellt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.05.2014

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