Roland Koch mahnt sachliche Diskussion über Sexismus an

Der Vorstandsvorsitzende des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger Berger, Roland Koch, hat eine unaufgeregte Debatte über Sexismus in der Gesellschaft angemahnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Was wir brauchen, ist eine sachliche Diskussion - und keine Skandalisierung", sagte Koch im Interview der "Welt am Sonntag". "Ein lockerer Spruch muss natürlich auch mal möglich sein, wenn er nicht aus mangelndem Respekt gemacht wird." In einem Unternehmen müsse jedes Individuum den gleichen Respekt bekommen, betonte der frühere hessische Ministerpräsident.

"Das gilt gerade für den Umgang zwischen Männern und Frauen." Bei Bilfinger werde eine Kultur gepflegt, in der jeder vom anderen wisse, dass er ihn ernst nehme, so Koch. "Auf dieser Basis kann man über vieles lachen."

Eine Frauenquote für Unternehmen lehnte Koch strikt ab. "Ich glaube, dass es notwendig ist, die Debatte zu führen. Aber ich glaube nicht an staatliche Quoten", sagte er.

Entscheidend bei der Frauenförderung sei "ehrliches Bemühen der Führung". Bilfinger werde sich intern Ziele setzen, kündigte der Vorstandsvorsitzende an. Wichtiger als der Frauenanteil in Aufsichtsrat und Vorstand sei, dass "unter den gesamten Führungskräften möglichst viele Frauen sind".

Außerdem müsse stärker auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geachtet werden, forderte Koch. "Wenn solche Dinge berücksichtigt werden, ergibt sich die Frage nach Aufsichtsrat und Vorstand von selbst."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.02.2013

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