Rolle während Militärdiktatur: Meisner wirbt um Verständnis für Papst Franziskus

In der Debatte um das Verhalten von Papst Franziskus zur Zeit der argentinischen Militärdiktatur hat der Kölner Kardinal Joachim Meisner den Pontifex mit Hinweis auf seine eigene DDR-Biografie verteidigt.

Köln (dts Nachrichtenagentur) - "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es für jeden Bischof in Diktaturen schwierig ist", sagte Meisner, der vor dem Mauerfall das Bistum Berlin in der DDR leitete, gegenüber der Wochenzeitung "Die Zeit". "Ich habe dieser Bande, der SED, immer die Zähne gezeigt und die Stirn geboten", so Meisner weiter. "Die wollten mich ausbürgern, aber davor schützte mich Papst Johannes Paul II."

Meisner, 1933 in Breslau geboren, hatte ab 1945 in Thüringen gelebt und dort Theologie studiert. 1980 war er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Berlin ernannt worden. Seit 1989 ist er Bischof des Erzbistums Köln.

Joachim Meisner hat als einer der dienstältesten Kardinäle an dem Konklave teilgenommen, in dessen Verlauf Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt wurde. "Es ist das letzte Mal, dass ich gewählt habe", so der 79-Jährige. Den endgültigen Abschied vom Konklave bedauere er auch nicht: "Ich will das nicht mehr. Das ist doch sehr anstrengend."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.03.2013

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