Rosatom-Vize: Baubeginn bei Atomkraftwerk in Temelin frühestens 2017

Der stellvertretende Generaldirektor des russischen Atomkonzerns Rosatom, Kirill Komarov, rechnet damit, dass der Ausbau des Atomkraftwerks in Temelin frühestens in fünf Jahren beginnen wird.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Chancen des Kraftwerksbauers, den Auftrag zur Modernisierung des umstrittenen AKW zu erhalten, hätten sich durch ein neues Joint Venture "wahrscheinlich erhöht", sagte Komarov im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). In der vergangenen Woche hatte Rosatom in der Tschechischen Republik ein Joint Venture gegründet. "Was wir in Tschechien tun, passiert nicht mit Blick auf Temelin", schränkte Komorov ein.

"Wahrscheinlich haben wir unsere Chancen erhöht. Aber die Kooperation mit der dortigen Industrie ist eine systematische Entscheidung." Das Unternehmen kaufe dort bereits Komponenten zu.

Zur geplatzten Atom-Kooperation mit dem deutschen Konkurrenten Siemens sagte der Rosatom-Manager, sein Unternehmen habe dadurch technologisch nichts verloren. "Siemens hätte vieles andere einbringen können: eine europäische Produktionskultur, gute Vernetzung weltweit, die Fähigkeit, mit Kunden in gemeinsamen Märkten zu arbeiten. Ein anderes Geschäftsgebaren."

Jetzt verhandle Rosatom mit Siemens über Kooperationen in anderen Bereichen, etwa der Medizintechnik.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.12.2011

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