Rotes Kreuz: Immer mehr Übergriffe auf Helfer in Krisengebieten

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat die steigende Zahl von Übergriffen auf Helfer in Krisengebieten und die damit verbundenen Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht beklagt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) forderte DRK-Präsident Rudolf Seiters von den Konfliktparteien in Syrien, dem Gazastreifen und Nord-Irak mehr Respekt für das humanitäre Völkerrecht. Der frühere Kanzleramtsminister äußerte "große Sorge" vor allem über die aktuellen Konflikte im Nahen Osten. "Die Angriffe auf humanitäre Helfer in Kriegs- und Krisengebieten werden immer mehr zum Problem", sagte Seiters anlässlich des 150. Jahrestags der ersten Genfer Konvention.

Er verwies in diesem Zusammenhang auf eine Statistik des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, wonach es zwischen Januar 2012 und Dezember 2013 in 23 Kriegs- und Krisengebieten 1.800 Übergriffe allein auf medizinische Einrichtungen, Personal und Krankentransporte gab. Häufig würden Krankenhäuser geplündert oder Ärzte, Pfleger und Patienten getötet, sagte der Präsident der größten humanitären Hilfsorganisation in Deutschland, die weltweit in über 50 Ländern im Einsatz ist. Allein seit Beginn des Syrien-Konflikts vor drei Jahren ist nach Angaben von Seiters die Zahl der getöteten Helfer des syrisch-arabischen Roten Halbmondes, der Partnerorganisation des DRK, auf mittlerweile 38 gestiegen.

Bei den Kämpfen im Gazastreifen seien sieben Helfer des Palästinensischen Roten Halbmondes ums Leben gekommen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.08.2014

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