Roth begrüßt Forschung über Pädophilie-Vergangenheit der Grünen

Trotz der bevorstehenden Bundestagswahl hat Grünen-Chefin Claudia Roth die Veröffentlichung erster Forschungsergebnisse zur Rolle von pädophilen Aktivisten in den Gründungsjahren ihrer Partei begrüßt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Es gehe bei diesem Thema nicht um Wahlkampf, "sondern um die ernsthafte Aufarbeitung" des Wirkens von Pädophilie-Aktivisten in den 70er und 80er Jahren, sagte Roth der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). "Die Aufarbeitung dieser fehlgeleiteten Debatten und gefährlich falschen Beschlüsse und Aktivitäten tut dringend Not und es geht dabei um eine bedrückende Vergangenheit, der wir uns alle stellen müssen", so die Grünen-Vorsitzende. Der Göttinger Politikwissenschaftler Franz Walter und sein Kollege Stephan Klecha hatten am Montag in einem Aufsatz für die Frankfurter Allgemeine erste Zwischenergebnisse ihrer Untersuchungen veröffentlicht.

Sie belegen, dass der Einfluss pädophiler Aktivisten auf die politische Ausrichtung der Grünen in den Anfangsjahren größer war, als bislang angenommen. Roth sagt, aus den Zwischenergebnissen der Göttinger Forscher werde "deutlich, dass der Bruch mit Forderungen von Pädophilen vor über 20 Jahren" stattgefunden habe. Wie viel Leid entstanden oder gebilligt worden sei, könne "bislang noch niemand wissen".

Dafür müsse der Abschluss der Arbeiten Walters abgewartet werden. "Diese Untersuchung ist wichtig für uns als Grüne, aber auch für die bundesdeutsche Gesellschaft insgesamt", sagte Roth.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.08.2013

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