Rummenigge: Bundesligisten sollten TV-Rechte selbst aushandeln können

Karl-Heinz Rummenigge, FC-Bayern-Vorstandschef, hat sich für neue Regeln bei der Vergabe der Bundesliga-TV-Rechte ausgesprochen.

München (dts Nachrichtenagentur) - "Würden wir unsere TV-Rechte selbst vermarkten, könnten wir mit 200 Millionen Euro glatt das Vierfache unserer heutigen Erlöse erzielen", sagte Rummenigge dem "manager magazin". Bislang werden die Bundesliga-Übertragungsrechte in Deutschland zentral vom Ligaverband DFL vermarktet. Nun schlägt Rummenigge vor, dass alle Bundesligavereine ihre TV-Einnahmen künftig eigenständig aushandeln sollten.

Damit kleinere Klubs auch weiterhin nicht zu kurz kommen, solle ein Solidartopf eingerichtet werden, in den die Großen zum Beispiel 50 Prozent ihrer Fernseherlöse einzahlen. "Mit diesem Modell könnte sich die Bundesliga besser stellen – inklusive der kleineren Vereine", so Rummenigge. "Wenn die zentrale Vermarktung nicht die erhofften Einnahmen und Zuwächse erbringt, sollte man es mit einem neuen Vergabeprinzip versuchen."

Bayern München hofft nun auf Unterstützung durch das Bundeskartellamt. Die Kartellwächter könnten prüfen, ob eine dezentrale Vermarktung vorstellbar wäre. Rummenigge stört auch, dass der Pay-TV-Anbieter Sky einen Großteil der Bundesligarechte hält.

Künftig, so Rummenigge, sollten die TV-Rechte stärker auf mehrere Anbieter verteilt werden: "Das Monopol von Sky führt offensichtlich dazu, dass sich die Preise in Deutschland nicht nachhaltig bewegen." In England hingegen buhlen mit British Telecom und BSkyB gleich zwei große Wettbewerber um die Rechte und treiben so die Preise hoch. Ab 2016 erhalten die Klubs der englischen Premier League pro Saison 2,3 Milliarden Euro.

Die Bundesliga hofft auf eine Milliarde Euro – ab 2017, berichtet das Magazin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.07.2015

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