Rumsfeld attackiert Obamas Syrien-Politik

Der ehemalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat die Syrien-Politik von Präsident Barack Obama heftig kritisiert.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - Rumsfeld sagte dem Nachrichtenmagazin "Spiegel": "Obama tut sich so schwer, weil er niemandem genau erklärt hat, was er zu tun hofft und was er eigentlich erreichen will. Um Unterstützung im Kongress und von anderen Nationen zu erhalten, muss er ein klares Kriegsziel formulieren." Skeptisch äußerte sich Rumsfeld zu dem russischen Angebot, syrische Chemiewaffen unter Kontrolle der Vereinten Nationen zu stellen.

"Soweit ich mich erinnere, haben die Russen den Syrern ihre Chemiewaffentechnologie geliefert. Zudem ist nicht einmal klar, ob sich die Russen selbst an die internationalen Standards für Chemiewaffen halten. Deshalb würde ich die Gegenfrage stellen: Soll man den Fuchs wirklich zum Aufpasser im Hühnerstall machen?" Präsident Obama habe es nicht so weit kommen lassen dürfen, so Rumsfeld.

"Wir Amerikaner würden jetzt besser dastehen, wenn wir von Beginn an die nichtradikalen Gruppierungen in der syrischen Opposition unterstützt hätten, nicht mit eigenen Soldaten, sondern mit Waffenlieferungen, Geheimdienstinformationen und moralischer Unterstützung." Erstaunlich viel Verständnis äußerte der Republikaner für die Empörung vieler Europäer über die Abhörpaktiken des US-Geheimdienstes NSA. "Auch hier in den USA sind viele Republikaner und Demokraten darüber besorgt. Und sollten sie das sein? Aber natürlich sollten sie das! Niemand möchte, dass alles, was er tut, sagt oder online treibt, überwacht wird."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.09.2013

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