Russland erlebt größte politische Proteste der Putin-Ära

Eine knappe Woche nach der Parlamentswahl in Russland haben Zehntausende gegen das Ergebnis protestiert: Es sind die größten politischen Proteste der Putin-Ära.

Moskau (dts Nachrichtenagentur) - Die Hauptkundgebung fand im Zentrum der russischen Hauptstadt Moskau statt. Dort kamen die Demonstranten auf dem Bolotnaja-Platz in der Nähe des Kremls zusammen, um für "ehrliche Wahlen" in Russland sowie für die Freilassung politischer Gefangener zu kämpfen. Die Organisatoren sprachen von bis zu 100.000 Regierungskritikern, die Polizei zählte dagegen etwa 25.000 Teilnehmer.

Schon als der Platz überfüllt war, kamen weiterhin Tausende über die Seitenstraßen geströmt. "Russland ohne Putin" und "Schande" lauteten die Parolen der Demonstranten. Indessen kam es auch zu ersten Festnahmen.

Medienberichten zufolge hätten Einheiten der Sonderpolizei OMON eine nicht genehmigte Versammlung aufgelöst und schleppten gut ein Dutzend Oppositionelle brutal in bereitstehende Busse. Auch aus Perm am Ural und Chabarowsk im Fernen Osten wurden dutzende Festnahmen gemeldet. Demonstrationen waren auch in mindestens 70 weiteren Städten angekündigt.

Vor den Protesten hatte die US-Regierung an beide Seiten appelliert, keine Gewalt anzuwenden. Washington erwarte, dass sich Demonstranten wie Behörden friedlich verhalten, sagte Außenamtssprecherin Victoria Nuland.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.12.2011

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