Russland-Experte: Krieg auf der Krim unwahrscheinlich

Nach Einschätzung des Russland-Experten Stefan Meister vom European Council on Foreign Relations (ECFR) ist ein Krieg auf der Krim unwahrscheinlich.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Russland hat kein Interesse an Krieg", sagte Meister im Interview mit "Handelsblatt-Online". Russlands Präsident Putin sei von der Entwicklung in der Ukraine überrollt worden. Jetzt setze er die Krim als "Faustpfand" ein, um den russischen Einfluss auf die Ukraine zu wahren.

Die Russen wollten ein Referendum über den Status der Krim herbeiführen, so der Experte. Die Krim könne dann unabhängig werden oder an Russland angegliedert werden. "Damit hätten die Russen einen Hebel, um einen EU- oder Nato-Beitritt der Ukraine zu verhindern," sagte Meister.

Der Russland-Experte sieht die Ukraine als einen Präzedenzfall für Putin. Diesem gehe es um eine massive Machtdemonstration gegenüber den früheren Sowjetrepubliken. Dies könne der Westen nicht hinnehmen.

"Der Westen muss eine rote Linie geben, Sanktionen sollten nicht ausgeschlossen werden," sagte Meister.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.03.2014

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