Sängerin Judith Holofernes kämpft gegen Begleiterscheinungen des Erfolgs

Judith Holofernes, Sängerin der deutschsprachigen Band "Wir sind Helden", kämpft gegen die Begleiterscheinungen ihres Erfolgs.

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - "Schwierig finde ich dieses permanente Gespiegeltwerden. Ständig bewertet und befunden zu werden fällt mir schwer, weil ich viel Zuneigung brauche und nicht so abgebrüht bin", sagte Holofernes im Interview mit der Zeitschrift "Brigitte Balance". Freiräume für sich selbst habe sie zwischen Band und Kindern kaum noch, so Holofernes, die mit ihrem Bandkollegen und Ehemann Pola zwei Kinder hat.

"Unser Familienleben hat nur funktioniert, weil wir beide weit in den roten Bereich gegangen sind. Viele Leute meinen, ein Musikerleben sei der Inbegriff von Selbstbestimmtheit. Das ist aber gar nicht so: Obwohl ich einen Traumberuf habe, erfülle ich zu 95 Prozent die Träume anderer Menschen."

Allerdings genieße sie auch manche Seiten des Erfolgs, weswegen sie häufig mit sich selbst ringe: "Ich hoffe, als Künstlerin immer mehr innere Freiheit zu erlangen. Vielleicht mache ich irgendwann ganz verschrobene Projekte, für die sich kaum jemand interessiert. Und die Leute erinnern sich noch vage, dass das früher mal anders war."

Im August dieses Jahres veröffentlichte die Band ihr vierte Album mit dem Titel "Bring mich nach Hause".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.12.2010

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