Söder verlangt nach Japan-Katastrophe schnelleren Umstieg auf erneuerbare Energien

Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) verlangt als Konsequenz aus den Störfällen in der japanischen Atomanlage Fukushima einen rascheren Umstieg auf erneuerbare Energien.

München (dts Nachrichtenagentur) - Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Ausgabe vom Montag) sagte er: "Japan verändert alles." Zwar sagte Söder, energiepolitisch gebe es noch keine "seriöse Alternative" um jetzt schon in Deutschland auf Atomstrom zu verzichten. Allerdings müsse der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen "schneller umgesetzt werden, als bisher geplant".

Söder knüpft die im vergangenen Jahr beschlossene Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke an die Bedingung, dass die Sicherheitsmaßstäbe zunächst neu bewertet werden. "Es braucht einfach noch einmal eine grundlegende Debatte über alle möglichen Risiken und Schutzmechanismen dazu." Die Diskussion sollte europaweit geführt werden.

"Das ist jetzt auch eine Aufgabe für den EU-Energiekommissar Günther Oettinger, Standards wie in Deutschland einheitlich für Europa zu fixieren." Verbesserungsbedarf sieht Söder beim Schutz der Atomkraftwerke vor Flugzeugabstürzen, hier könnte Deutschland "weltweit einen neuen Standard" setzen. Der Umweltminister verteidigte den vehementen Einsatz der Christsozialen für längere Laufzeiten.

"Wir waren nie Kernkraft-Fetischisten. Wir haben immer gesagt, Laufzeitverlängerung ja, aber nicht unendlich", sagte Söder.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.03.2011

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