Söder warnt vor Verunsicherung durch Organspende-Skandal

Vor dem Hintergrund eines eigenen Familiendramas hat der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) potenzielle Organspender aufgerufen, sich durch die mutmaßlichen Manipulationen bei Transplantationen nicht verunsichern zu lassen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Söder, dessen Mutter Renate vor 18 Jahren nach schwerer Zuckerkrankheit im Alter von 56 Jahren in Folge von Nierenversagen gestorben war, sagte gegenüber der Online-Ausgabe der "Bild-Zeitung": "Die aktuellen Vorfälle müssen rasch aufgeklärt werden. Trotzdem bleibt die Organspende lebenswichtig. Keiner soll sich verunsichern lassen. Organspende rettet Leben. Daher bitte weiter Ausweise ausfüllen." Der CSU-Politiker, der nach eigenen Angaben selbst mehrere Spender-Ausweise besitzt, wies darauf hin, dass von rund 12.000 Patienten, die in Deutschland auf eine Transplantation warten, jährlich 3.000 sterben.

Söder: "Meine Mutter würde vielleicht noch leben, wenn es damals eine Spender-Niere gegeben hätte." Von ihm selbst habe die Mutter eine Niere nicht annehmen wollen. Der CSU-Politiker, der sich seit Jahren für mehr Spender-Organe einsetzt, betonte: "Ich weiß, wie zermürbend das Bangen, Hoffen und Warten auf ein Organ für Patienten und Angehörige ist. Jeder, der bereit ist, im Krankheitsfall ein Organ aufzunehmen, sollte auch bereit sein, selber zu geben."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.08.2012

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