SPD: Gewerkschaftskritik an Mindestlohnausnahmen "völlig überzogen"

SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi hat die Kritik der Gewerkschaften an den Ausnahmen beim Mindestlohn als "völlig überzogen" und "unsachgemäß" zurückgewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Mindestlohn komme wie versprochen, sagte die Generalsekretärin der Sozialdemokraten im Gespräch mit "Spiegel Online". Auch Saisonarbeiter und Zeitungszusteller hätten künftig in voller Höhe Anspruch auf den Mindestlohn, betonte Fahimi. "8,50 Euro flächendeckend, keine Branche wird ausgenommen. Für mindestens 3,7 Millionen Beschäftigte bedeutet dies künftig eine bislang nicht gekannte Absicherung." Die SPD habe gemeinsam mit den Gewerkschaften jahrelang für den Mindestlohn gekämpft, der am Donnerstag im Bundestag verabschiedet werden soll. "Ich gehe davon aus, dass sich darüber alle Gewerkschaftsvorsitzenden gleichermaßen freuen", so die SPD-Politikerin weiter.

Die Große Koalition hatte sich in der vergangenen Woche auf Sonderregelungen für Erntehelfer, Zeitungsausträger und Praktikanten beim Mindestlohn verständigt: So sollen beispielsweise die Kosten der Arbeitgeber für die Unterkunft und die Verpflegung von Saisonarbeitern auf den Mindestlohn angerechnet werden können. Die Pläne waren auf teils harsche Kritik der Gewerkschaften gestoßen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.06.2014

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