SPD fordert Gütesiegel für Kleidung

In der Debatte um Textilprodukte aus Billig-Lohnländern plädiert die SPD für ein Gütesiegel für Kleidung.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir müssen uns auf eine Zertifizierung und Gütesiegel einigen", sagte Brigitte Zypries, die im SPD-Wahlkampfteam für Verbraucherpolitik zuständig ist, der "Welt". Nötig sei "ein System, das ausweist, wie die Produkte entstehen", sagte die frühere Bundesjustizministerin: "Wer T-Shirts für einen Euro oder Hosen für drei Euro kauft, muss erfahren, auf wessen Rücken diese Produkte so billig hergestellt werden. Die Bundesregierung blockiert leider gerade eine Initiative der EU-Kommission für mehr Transparenz in diesem Bereich."

Zypries wies darauf hin, bei Teppichen sei in diesem Hinblick "schon einiges geschehen. Auf diese Art und Weise konnte Kinderarbeit geächtet werden." Die SPD-Politikerin sagte, die Standards müssten dem jeweiligen Land angemessen sein.

"Aber diese jeweiligen Mindest-Standards müssen erfüllt werden. Es ist wohl kaum übertrieben, für den Fall von Bränden einen Fluchtweg zu verlangen. Brandschutzvorschriften gibt es auch in Bangladesch."

Im Fall einer SPD-Regierungsbeteiligung kann sich Zypries vorstellen, abermals in ein Bundeskabinett einzutreten. "Ja, ich würde noch einmal Ministerin werden", sagte sie der "Welt". Sie fügte hinzu: "Würde ich es mir nicht zutrauen, wäre ich nicht Mitglied des Kompetenzteams geworden."

Die SPD schätze den Verbraucherschutz sehr hoch. "Das zeigt sich schon darin, dass Peer Steinbrück im Kompetenzteam eine Person nur für das Thema Verbraucherpolitik benannt hat." Zur Frage, ob sie für ein eigenes Verbraucher-Ressort plädiere, äußerte sich Zypries zurückhaltend: "Erstmal wollen wir die Bundestagswahl gewinnen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.06.2013

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