SPD kritisiert von der Leyen wegen Euro-Vorstoß

Der SPD-Haushaltsexperte Carsten Schneider hat die Diskussion in der Koalition zur Euro-Rettung scharf kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die aktuellen Äußerungen aus der Koalition sind ein beeindruckender Beleg für das Chaos in der Bundesregierung", sagte Schneider der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe). Er reagierte damit auf die Forderung von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), dass Empfängerländer künftig im Gegenzug für Finanzhilfen aus dem Euro-Rettungsfonds Sicherheiten hinterlegen sollen. Die Regierung habe keine Verhandlungsstrategie, sagte Schneider, der haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion ist.

"So setzt man in Brüssel aber nichts durch. Die Bundesarbeitsministerin sollte statt über die Öffentlichkeit neue Verunsicherung zu schaffen, ihre Haltung im Kabinett einbringen", sagte Schneider. Unterstützung erhielt von der Leyen hingegen aus den Koalitionsfraktionen.

Finanzpolitiker Frank Schäffler (FDP) sagte der "Welt", er halte solche Absicherungen für erforderlich. "Zumal es sonst kein Druckmittel gibt, wenn das Land seine Auflagen nicht erfüllt." Auch der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Klaus-Peter Flosbach (CDU), erklärte: "Wir haben unsere Hilfen immer an konkrete Gegenleistungen geknüpft."

Länder, die Finanzhilfen in Anspruch nehmen wollen, müssten alle Möglichkeiten ausschöpfen, ihre Kreditwürdigkeit zu erhöhen. "Dazu zählt auch die Nutzung der Goldreserven."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.08.2011

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