SPD und FDP attackieren Pofalla

Die verbalen Ausfälle von Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) gegen den CDU-Abgeordneten Wolfgang Bosbach stoßen in Regierung und Opposition auf heftige Kritik.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Roland Pofalla ist offenbar nicht in der Lage, seinen Job angemessen auszuüben", sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles Nahles der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstag-Ausgabe). "Als Kanzleramtsminister muss er als Makler und Vermittler der Bundeskanzlerin überzeugen. Die beschriebenen Pöbeleien und Beleidigungen verbieten sich in einem solchen Amt."

Die Szene, die ja von niemandem dementiert werde, zeige, "wie sehr die Nerven in der Union und vor allem im Kanzleramt blank liegen", sagte Nahles. Sie forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, sich in der Angelegenheit zu erklären. Nahles sagte: "Es ist Aufgabe der CDU und ihrer Vorsitzenden zu klären, wie sie mit solch völlig unangemessenen Ausrastern umgehen will. Mit der viel gepriesenen Bürgerlichkeit, die sich die Union so gerne auf die Fahne schreibt, hat das jedenfalls nichts zu tun." Der Euro-Kritiker und FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler kritisierte ebenso das Agieren Pofallas: "Das zeigt nur, wie die Nerven blank liegen. Das ist zutiefst undemokratisch", sagte Schäffler der "Welt".

Er selbst wurde indes von Pofalla aber nicht angegangen, sagte Schäffler. Pofalla soll nach mehreren Berichten seinen Parteifreund Bosbach am vergangenen Montag unter anderem vorgehalten haben: "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen." Der langjährige CDU-Parlamentarier Bosbach hatte am vergangenen Donnerstag im Bundestag gegen die Erweiterung des Euro-Rettungsschirmes gestimmt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.10.2011

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