SPD und Grüne fordern nach Bahn-Skandal Bargeld-Entschädigung für Passagiere

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - Vertreter von SPD und Grünen haben nach dem Hitzechaos in drei ICE-Zügen ein neues Entschädigungssystem mit Bargeld für die betroffenen Passagiere gefordert.

"Wir brauchen für Bahn- und Flugverkehr ein einheitliches, leicht verständliches und vor allem durchsetzbares Entschädigungssystem, dass auch Bargeld vorsieht", sagte SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber "Handelsblatt Online". "Die schwarz-gelbe Koalition kann dies beschließen, Forderungen von Seiten der Regierung sind zu wenig." Derweil forderte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag, Winfried Hermann (Grüne) noch weitere Schritte.

"Das komplette Entschädigungssystem muss auf den Prüfstand", sagte er. "Es kann nicht sein, dass die Verbraucher teure Tickets kaufen und dafür schlechte Leistung bekommen." So sei es nicht länger zu tolerieren, dass bei den meisten Qualitätsmängeln der Bahn nur Kulanzregelungen greifen.

Laut Hermann müssen Entschädigungen künftig über den Fall verspäteter Züge hinausgehen. "Wenn der Transport nicht stattfindet wie versprochen, muss der Kunde entschädigt werden", sagte der Grünen-Politiker "Handelsblatt Online". Demnach sollten Fahrgäste wählen dürfen zwischen Gutscheinen und Bargeld.

Am Nachmittag hatte die Deutsche Bahn angekündigt, dass sie Fahrgäste, die während der jüngsten Hitzewelle von Ausfällen der Klimaanlagen in Fernverkehrszügen betroffen waren, mit Reisegutscheinen entschädigen will.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.07.2010

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