SPD und Linke gegen Boykott der Fußball-WM in Russland

Spitzenpolitiker von SPD und Linken haben mit scharfer Kritik auf die Forderung von Unionspolitiker Michael Fuchs (CDU) reagiert, die Fußball-WM 2018 in Russland zu überdenken.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Im Augenblick der besorgniserregenden Krise um die Ukraine und die Krim ist die Stunde der besonnenen Diplomatie und der abwägenden Vernunft. Gefragt sind da eher außenpolitische Entspannungsbemühungen und nicht verbale Kraftmeierei von den Zuschauertribünen", sagte der SPD-Bundesvize Ralf Stegner "Handelsblatt-Online". Die Eskalation der "verbalradikalen Interviews und Sanktionsforderungen" nutze niemandem, vor allem nicht den Menschen in der Ukraine, sagte Stegner weiter.

Und das beeindrucke sicher auch weder die Machthaber in Moskau noch die in Kiew. "Insofern halte ich von immer neuen Drohungen gar nichts und setze eher auf die diplomatischen Bemühungen von Frank-Walter Steinmeier und anderen." Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, erklärte, Boykott sei Unfug.

"Da wollen ein paar kalte Fußballkrieger die Krimkrise nutzen, um Stimmung zu machen", sagte Riexinger der Zeitung. "Die Logik der Eskalation führt unweigerlich in Konfrontation." Fußball dagegen baue Brücken.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.03.2014

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