SPD unterstützt Forderung nach Verbot von Spielautomaten in Gaststätten

Die SPD unterstützt die Forderung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmanns, Spielautomaten in Gaststätten zu verbieten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Karl Lauterbach, sagte "Bild am Sonntag": "Gaststätten sollten sich neue Formen spannender Unterhaltung einfallen lassen, das Geldglücksspiel hat dort ausgedient." Zur Begründung sagte Lauterbach: "Bei uns gibt es mehr als 200.000 Spielsüchtige. Der größte Teil der Spielsüchtigen kommt aus armen Familien mit Kindern, die dann mitansehen müssen, wie jemand zugrunde geht. Besonders die Kombination Alkohol und Geldglücksspiel hat sich als verheerend erwiesen, weil hier meist der Einstieg in die Spielsucht beginnt. In der Spielhalle geht es dann weiter abwärts. Mittlerweile veröden ganze Innenstädte zu Spielhallenmeilen."

Widerstand gegen ein Spielautomaten-Verbot kommt hingegen vom deutschen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA. Hauptgeschäftsführerein Ingrid Hartges, sagte "Bild am Sonntag": "Das Motto ‚Verbot her, Problem weg‘ funktioniert nicht. Ein Verbot von Geldspielautomaten in der Gastronomie löst sicher nicht das Problem der Spielsucht, die zum Beispiel im Internet eine ganz andere Dimension hat." Hartges sieht einen finanziellen Nachteil für kleinere Gaststätten: "Es kann nicht sein, dass insbesondere die kleinen Kneipen nach dem Rauchverbot wieder die Leidtragenden eines solchen Aktionismus sein sollen. Keine Frage, Jugendliche haben an Spielautomaten nichts zu suchen. Die Betriebe sind aufgefordert, die Einhaltung des Jugendschutzes strikt zu achten - und das tun sie auch."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.02.2011

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