SPD-Abgeordnete Faeser soll abgehört worden sein

Die Polizei hat offenbar Telefongespräche der SPD-Landtagsabgeordneten Nancy Faeser belauscht, als sie mit einem Beschuldigten telefonierte.

Wiesbaden/Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) - Das ergibt sich nach Angaben der "Frankfurter Rundschau" (Dienstagsausgabe) aus Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Magdeburg. Die betroffene Abgeordnete Nancy Faeser sagte gegenüber der "Frankfurter Rundschau", sie habe die Ermittlungsbehörde in Sachsen-Anhalt angeschrieben. Sie sei von dort nicht über das Mithören von Telefongesprächen informiert worden.

Abgehört wurden offenbar Telefonate Faesers mit dem Gentechnik-Gegner Jörg Bergstedt im September 2011. Bergstedt wurde seinerzeit von den Ermittlern verdächtigt, gemeinsam mit einem anderen Mann Gentechnik-Felder in Sachsen-Anhalt zerstört und dabei Wachleute beraubt zu haben. Daher wurden seine Telefone abgehört.

Nach monatelangen Ermittlungen bestätigte sich der Verdacht nicht. Das Verfahren wurde eingestellt. Von der Abhöraktion gegen Bergstedt waren nach dessen Angaben sein Anwalt ebenso wie der Anwalt des anderen Beschuldigten betroffen.

Bergstedt führt nach Auswertung der Dokumente insgesamt vier Rechtsanwälte und zehn Journalisten an, deren Telefonate mit ihm abgehört worden seien. Darunter befand sich auch der Korrespondent der "Frankfurter Rundschau" im hessischen Landtag.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.03.2013

Zur Startseite