SPD-Basis rebelliert gegen große Koalition

Auch nach der ersten Sondierungsrunde zwischen SPD und CDU sehen wichtige Vertreter der SPD-Basis ein Bündnis mit der Union weiterhin skeptisch.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Kölner Landtagsabgeordnete Martin Börschel sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Die große Koalition ist so beliebt wie Kopfläuse." Auch aus Baden-Württemberg kommt Widerstand. Der SPD-Fraktionschef im Stuttgarter Landtag, Claus Schmiedel, sagte: "Die SPD hat über den Bundesrat genug Potenzial, um mitzuregieren."

Schwarz-Rot müsse deshalb "nicht um jeden Preis sein". Der baden-württembergische SPD-Chef Nils Schmid, der Gespräche mit der Union befürwortet, räumte in "Focus" ein, dass noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten sei. "Im Südwesten hätten viele lieber ein rot-rot-grünes Bündnis als eine schwarz-rote Konstellation", so der stellvertretende Ministerpräsident.

"Es geht aber nicht um Wunschvorstellungen, sondern um Verantwortung für unser Land." Eine Mehrheit der SPD-Wähler sieht eine große Koalition dagegen positiv. 67 Prozent der SPD-Anhänger bejahten in einer Emnid-Umfrage für "Focus" die Frage, ob die Sozialdemokarten ein Bündnis mit der CDU eingehen sollten.

31 Prozent der SPD-Sympathisanten beantworteten diese Frage mit nein. In der Gesamtbevölkerung ist die Mehrheit für eine große Koalition knapper. 56 Prozent der Deutschen würden ein solches Bündnis begrüßen, 37 Prozent würden es ablehnen.

Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid befragte für "Focus" am 30. September und 1. Oktober 1010 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.10.2013

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