SPD-Europa-Politiker Schulz verteidigt Eurobonds und EZB-Anleihenkäufe

Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament, Martin Schulz (SPD), hat sich für die Einführung von Eurobonds ausgesprochen, um den Euro zu stabilisieren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zwar würden Eurobonds möglicherweise zu einem "kleinen Zinsaufschlag" für deutsche Staatsanleihen führen, sagte Schulz der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe). "Aber was ist das größere Risiko? Dieser mögliche Aufschlag, den wir angesichts der niedrigen Zinsen verkraften können, oder enorme Verluste, die wir in der Realwirtschaft erleiden würden, wenn ein Land wie Italien scheitert." Man müsse sich von ideologischen Debatten verabschieden.

Derzeit werde der Euro massiv von den Spekulanten getestet. Keine Volkswirtschaft sei davon stärker bedroht als die deutsche wegen ihrer Exportabhängigkeit. Gerade Deutschland könne sich daher ein weiteres Abwarten nicht erlauben.

"Das ist kein Anlass für Grundsatzdebatten sondern für Abwehrschlachten", sagte Schulz. Zudem stehe Deutschland schon durch die Beteiligung an dem Rettungsschirm EFSF faktisch für die Schulden anderer Länder gerade. Ebenso befürwortete Schulz den laufenden Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB. Diese Maßnahme könne insbesondere der neuen italienischen Regierung "Zeit und Luft" verschaffen.

"Im Moment stabilisiert die EZB damit die Währung".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.11.2011

Zur Startseite