SPD-Europapolitiker Leinen begrüßt Atomdebatte auf Europaebene

Der SPD-Europaabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Umweltfragen, Jo Leinen, hat die beginnende Atomdebatte auf Europaebene begrüßt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit dem Deutschlandfunk sagte Leinen am Donnerstag in Hinblick auf das Gutachten der Reaktorsicherheitskommission, es zeige sich deutlich, dass alle Atomkraftwerke gegen moderne Gefahren nicht gesichert seien. Zugleich unterstrich der Politiker seine Forderung nach einem europaweiten Stresstest für Atomkraftwerke (AKW): "Wir im Europaparlament haben Kommissar Oettinger immer bestärkt, jetzt einen Risikotest zu machen, der alle Gefahren beschreibt und nicht nur die halbe Wahrheit auf den Tisch bringt." Schließlich wolle die Öffentlichkeit nach den Ereignissen in Japan doch wissen, wie es mit den Atomanlagen aussehe, so Leinen.

Den Beginn einer europäischen Atomdebatte bezeichnete der 63-Jährige schon jetzt als Ausstiegsdebatte: "Und ich bin schon sicher, dass die eine oder andere Anlage in Europa dann auch stillgelegt wird." Das französische AKW Fessenheim an der Grenze zu Baden-Württemberg bezeichnete Leinen als "uraltes Kraftwerk mit wirklich großen Gefahren". Zugleich begrüßte er die aufkommende Diskussion in Frankreich um deren Atomanlagen.

"Die Atomkraft ist keine Zukunft, sondern sie ist Vergangenheit", so der Europaabgeordnete weiter.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.05.2011

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