SPD-Europapolitiker Schulz wirft Merkel fehlende Führung vor

Im Zeichen der Euro-Rettung wirft der SPD-Europapolitiker Martin Schulz der Bundesregierung Führungsschwäche vor.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben kein intellektuelles Führungsdefizit, sondern ein emotionales. Ich vermisse bei den amtierenden Regierungschefs in Europa die Leidenschaftlichkeit. Frau Merkel ist zu technokratisch, sie nimmt ihr eigenes Volk in der Krise nicht mit", sagte Schulz der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe).

Zugleich attestiert Schulz einen frappierenden Vertrauensverlust bei den Bürgern Europas. "Was die Leute als Verrat empfinden, ist, dass sie ... von einem Abgeordneten erwarten, dass er genau hinschaut, wenn er über 220 Milliarden entscheidet", sagte der Vorsitzende der sozialistischen Fraktion im EU-Parlament. "Dann aber wandert dieses Geld nach Brüssel und wird auf dem Weg europäisches Geld. Dort wird ohne parlamentarische Legimitation entschieden. Das ist eine Entdemokratisierung dramatischer Art", fügte Schulz hinzu.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.10.2011

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