SPD-Fraktionsvize Erler sieht stärkeres militärisches Engagement auf Europa zukommen

Die Europäer und damit auch die Deutschen müssen sich nach Einschätzung von SPD-Fraktionsvize Gernot Erler auf ein stärkeres militärisches Engagement zur Bekämpfung internationaler Konflikte einstellen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Was im europäischen Verantwortungsbereich liegt, wird künftig sicher nicht mehr durch die USA geschultert", sagte Erler der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe). Der SPD-Politiker reagierte damit auf Äußerungen von US-Präsident Barack Obama, den Anti-Terror-Kampf nicht mehr mit zehntausenden US-Soldaten in Übersee zu führen, sondern instabilen Ländern wie Libyen oder Somalia beim Aufbau eigener Sicherheitsstrukturen zu helfen. "Wir haben es hier mit einem Paradigmenwechsel zu tun, den wir sehr ernst nehmen müssen", erklärte Erler.

Die USA stünden unter dem Druck, dass sie in Afghanistan und dem Irak teure und verlustreiche Militärinterventionen durchgeführt hätten, aber dabei nur in bescheidenem Maße erfolgreich gewesen seien. "Deutschland muss Obamas Weg der Befähigung zur Eigenverantwortung mitgehen, um in Not geratene Länder zu stabilisieren", sagte Erler. Dadurch würden auch "längere Auslandseinsätze der Bundeswehr unwahrscheinlicher".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.02.2013

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