SPD-Fraktionsvize fordert mehr deutsche Hilfe im Kampf gegen Ebola

Der Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, hat sich für ein stärkeres Engagement Deutschlands im Kampf gegen Ebola in Westafrika ausgesprochen – einen Einsatz der Bundeswehr aber abgelehnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir werden die finanzielle Hilfe deutlich aufstocken müssen", sagte Lauterbach dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). "Mit Geld können die Länder vor Ort die nötig Ausrüstung kaufen und das Personal bezahlen, das diese schwierige und lebensgefährliche Arbeit im Umgang mit den Patienten verrichtet." Flächendeckend müssten Behandlungsstationen ausgebaut werden.

Die Dichte der Isolierstationen sei derzeit viel zu gering Ein Einsatz der Bundeswehr habe "keine Priorität", sagte Lauterbach weiter. "Die Eindämmung der Seuche in den betroffenen Ländern ist keine Frage von Soldaten, sondern von mehr Isolierstationen." Im Übrigen leisteten die USA bereits einen großen Beitrag – auch zur Absicherung der Helfer.

Lauterbach betonte die Notwendigkeit einer raschen Eindämmung der Epidemie. "Von einer Pandemie-ähnlichen Situation sind wir noch weit entfernt. Aber: Es besteht die Gefahr, dass die Seuche außer Kontrolle gerät und zu einer überregionalen Bedrohung wird", sagte der studierte Mediziner.

"Wenn der Virus mutiert, sind langfristig andere Infektionsmöglichkeiten nicht ausgeschlossen." Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben bisher rund 2,7 Millionen Euro für den Kampf gegen Ebola in Westafrika zur Verfügung gestellt. Das Entwicklungsministerium hatte am Freitag weitere neun Millionen Euro zugesagt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.09.2014

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