SPD-Generalsekretärin: "Ich bin keine Lautsprecherin"

Katarina Barley will mit einer anderen Kommunikation das schlechte Image ihres Amtes als SPD-Generalsekretärin berichtigen: "Die Funktion der Generalsekretärin ist mit Vorurteilen behaftet, die ich entkräften will. Ich bin keine Lautsprecherin und auch nicht kamerasüchtig", sagte Barley der "Welt". Sie fügte hinzu: "Es gibt einen Bedarf an meiner Art der Kommunikation, da bin ich sicher. Im Willy-Brandt-Haus setze ich auf Kreativität und Eigeninitiative."

Barley deutete an, dass es in ihrer zweimonatigen Amtszeit bereits zu Meinungsverschiedenheiten mit dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel gekommen sei. "Natürlich haben Sigmar Gabriel und ich auch schon leidenschaftlich diskutiert. Das aber finde ich notwendig. Sigmar ist impulsiv und er macht mit Begeisterung Politik", sagte Barley. Die SPD-Generalsekretärin kündigte an, sie wolle für ihre Partei "in der Fläche präsent sein, auch kleine Veranstaltungen besuchen". Es sei wichtig, "dass unsere Leute ab und an mal jemanden aus dem Kreis der Entscheider in Berlin treffen".

Sie kommuniziere gern "und rede lieber vor 30 oder 50 Menschen in der vermeintlichen Provinz, als von Berlin aus Beschlüsse zu verschicken". Das neue Amt mache ihr Spaß, sagte Barley: "Was ich mache, mache ich mit voller Kraft und so gut ich kann." Die SPD-Politikerin fügte hinzu: "Natürlich muss ich als spontaner, emotionaler Mensch nun aufpassen, was ich sage. Ich rede nun nicht für Katarina Barley, sondern für die SPD. Aber ich werde mich dabei nicht verbiegen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.02.2016

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