SPD-Innenpolitiker will Anti-Terrorgesetz verlängern

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, hat vor dem Hintergrund der jüngsten Berichte über geplante Terroranschläge in Mitteleuropa dafür plädiert, das Terrorbekämpfungsergänzungsgesetz über das Jahr 2012 hinaus zu verlängern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Da sich die Sicherheitslage in Deutschland nicht prinzipiell verändert hat, bin ich dafür, dass man die bestehenden Sicherheitsgesetze verlängert oder gar entfristet", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). Weiterhin beklagte er eine Sicherheitslücke im Bereich der Vorratsdatenspeicherung, die noch weiter wachsen werde. Das Bundesverfassungsgericht hatte die bisherige gesetzliche Regelung im März gekippt.

Seither dürfen Telefon-, Mobilfunk- und Internetdaten nicht mehr ohne konkreten Anlass sechs Monate lang gespeichert werden. Der Vorschlag stößt auf Widerstand in den Reihen der CDU. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), erklärte der Zeitung: "Wir brauchen kein neues Anti-Terror-Paket. Wir haben allerdings in zwei Bereichen Handlungsbedarf - bei der Vorratsdatenspeicherung und der Quellen-TKÜ." Die Evaluierung bestehender Sicherheitsgesetze bleibe selbstverständlich "auf der Tagesordnung". Bosbach zufolge hat es in Deutschland bisher 350 Verfahren gegen Islamisten wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gegeben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.09.2010

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