SPD-Innensenator fordert Aufnahme von 2.500 irakischen Flüchtlingen

Der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) will nach den schweren Angriffen von Terroristen auf Christen im Irak der verfolgten Minderheit helfen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Körting kündigte im "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe) an, er werde bei der am Donnerstag in Hamburg beginnenden Herbsttagung der Innenministerkonferenz (IMK) vorschlagen, Deutschland solle möglichst rasch 2.500 irakische Christen und Angehörige weiterer verfolgter religiöser Minderheiten aufnehmen, die nach Jordanien und Syrien geflohen sind. "Wir müssen humanitäre Hilfe leisten, da diese Minderheiten im Irak systematisch angegriffen werden und der Staat nicht in der Lage ist, die Menschen zu schützen", so Körting. Deutschland solle auch nicht darauf warten, dass die Europäische Union sich um die im Irak verfolgten religiösen Minderheiten kümmert, sagte Körting.

Die EU hatte 2008 nach einem längeren Diskussionsprozess insgesamt 10.000 irakische Christen und Angehörige weiterer Minoritäten aufgenommen. Davon waren 2.500 nach Deutschland gekommen. Schon damals hatte sich Körting bei den Kollegen der Innenministerkonferenz für die Aufnahme der verfolgten Iraker eingesetzt.

Angesichts der überquellenden Flüchtlingslager in Jordanien und Syrien müsse auch jetzt wieder gehandelt werden, sagte Körting. Ein al-Qaida-Kommando hatte unter anderem Ende Oktober in Bagdad eine Kirche attackiert und Geiseln genommen, mehr als 50 Menschen starben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.11.2010

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