SPD-Konservative buhlen um Linkenfraktionsvize Bartsch

Die SPD hat den bei der Wahl zum Vorsitzenden der Linkspartei gescheiterten stellvertretenden Bundestagsfraktions-Vorsitzenden und Reformer Dietmar Bartsch zum Parteiwechsel ermuntert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich würde mich sehr freuen, Sie in der SPD begrüßen zu können. Es wäre ein Gewinn für die SPD und für die Politik in Deutschland", sagte der Sprecher des einflussreichen konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, "Handelsblatt-Online". Kahrs begründete sein Angebot an Bartsch mit dem Ablauf des Linken-Bundesparteitags am Wochenende in Göttingen.

Bei dem Delegiertenkongress war der baden-württembergische Linke-Chef Bernd Riexinger und die sächsische Bundestagsabgeordnete Katja Kipping zu neuen Vorsitzenden der Bundespartei gewählt worden. Der 56-jährige Vertreter des linken Gewerkschaftsflügels um Oskar Lafontaine setzte sich in einer Kampfabstimmung um den Vorsitz gegen Bartsch durch. Zuvor war es zwischen dem Ex-Parteichef der Linken, Lafontaine, und dem Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi zu einem offenen Streit gekommen.

Lafontaine widersprach energisch der Empfehlung von Gysi, eine Trennung der Parteiflügel einem Dauerstreit vorzuziehen. Kahrs sagte dazu: "Die Linke hat keine Zukunft mehr." Mit Blick auf Bartsch fügte er hinzu: "Lieber Kollege Bartsch, niemand kann sagen sie hätten es nicht versucht."

Er würde daher "gerne mit Ihnen in der SPD zusammenarbeiten", so Kahrs weiter. "Die SPD ist die starke linke Volkspartei, gestalten Sie mit uns aktiv den Wechsel 2013, statt die Linke zu erdulden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.06.2012

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