SPD-Linke dringen auf Gleichstellung homosexueller Paare

Führende Vertreter der SPD-Linken fordern nach dem Outing des früheren Fußball-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger eine Gleichstellung homosexueller Paare in Deutschland.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es ist allerhöchste Zeit für eine umfassende Gleichstellung. Die Politik hinkt den gesellschaftlichen Realitäten noch immer weit hinterher", sagte die Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation (Jusos), Johanna Uekermann, "Handelsblatt-Online". Die Union habe sich in den Koalitionsverhandlungen dagegen gesperrt, mehr als das umzusetzen, was vom Bundesverfassungsgericht verordnet worden sei, kritisierte Uekermann und betonte: "Wir Jusos werden uns in der kommenden Zeit weiter stark dafür einsetzen, dass die generelle Öffnung der Ehe sowie das vollständige Adoptionsrecht schnellstmöglich kommen."

Der Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, hofft auf ein Einlenken der Union, zumal CDU und CSU in solchen Fragen "regelmäßig vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe auf Realitätskurs gezwungen" werde. "Im noch jungen Jahr 2014 ist die Hoffnung auf positive Überraschungen groß", sagte der Koordinator der Linken im SPD-Bundesvorstand "Handelsblatt-Online". "Das regierungsamtliche Lob von Herrn Seibert für das Outing des Fußballers Hitzlsperger lässt die optimistische Deutung zu, dass der Lernprozess doch noch beschleunigt und vielleicht bald sogar die Karlsruher Nachhilfe entbehrlich werden könnte."

Der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Steffen Seibert, hatte Hitzlspergers Bekenntnis positiv bewertet: "Es ist gut, dass er über etwas spricht, das ihm wichtig ist und was ihn möglicherweise auch befreit", sagte Seibert und fügte hinzu: "Wir leben in einem Land, in dem niemand Angst haben sollte, seine Sexualität zu bekennen nur aus Angst vor Intoleranz." In den vergangenen Jahren habe Deutschland hier schon enorme Fortschritte gemacht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.01.2014

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