SPD-Politiker Lauterbach warnt Ärzte vor Praxisschließungen

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Ärzte davor gewarnt, den Konflikt mit den Krankenkassen über eine Erhöhung ihres Honorars auf dem Rücken der Patienten auszutragen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Es sei unangebracht und völlig unverhältnismäßig, sofort mit der Maximalforderung der Praxisschließung zu drohen, sagte Lauterbach der Tageszeitung "Die Welt". Und weiter: "Es darf nicht sein, dass kranke Menschen nur deshalb nicht zum Arzt gehen können, weil der Streit um einen Honorarzuwachs ungelöst ist", sagte Lauterbach. Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP, Heinz Lanfermann, hatte sich zuvor ähnlich geäußert.

Sein CDU-Kollege Jens Spahn hat dagegen Verständnis für den Unmut der Ärzte. Nach ergebnislosen Verhandlungen zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem Spitzenverband der Krankenkassen hatte ein unabhängiger Schlichter den Ärzten eine Honorarsteigerung von 0,9 Prozent oder rund 300 Millionen Euro zugesprochen. Den Ärzten ist dies zu wenig, weshalb sie am Samstag auf einer Versammlung in Berlin über Protestaktionen beraten wollen.

Dazu sollen teilweise Praxisschließungen gehören.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.08.2012

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