SPD-Präsidiumsmitglied will Kanzlerkandidaten per Urwahl küren

SPD-Präsidiumsmitglied Heiko Maas fordert seine Partei dazu auf, ihren Kanzlerkandidaten unter Einbeziehung von Nicht-Mitgliedern zu küren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die SPD muss über kurz oder lang den Mut haben, sich Neuem zu öffnen und auch die Kandidatenkür für die Mobilisierung weit über die Parteigrenzen hinweg zu nutzen", sagte der saarländische Oppositionsführer der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Nach dem "großen Erfolg" der französischen Sozialisten "gehört dieses Thema auch bei uns wieder auf die Tagesordnung". Maas fordert, sich an der Praxis in Frankreich zu orientieren: "Das Modell kann auch bei uns Schule machen. Auch wenn die SPD bei ihrem Partei-Öffnungs-Prozess auf diesen Schritt nun vorerst mit Bezug auf die Kanzler-Frage verzichten will, muss sie die Erfahrungen in Frankreich zum Ansporn nehmen, sich weiter mit diesem Thema zu beschäftigen." Über Wochen, argumentiert Maas, hätten die französischen Sozialisten "mit ihren offenen Vorwahlen die mediale Berichterstattung" bestimmt. Der saarländische SPD-Chef sagte weiter: "Die eigenen Mitglieder wurden mobilisiert, die Sympathisanten wurden animiert, sich aktiv einzubringen -und viele Bürger, die sich bislang wenig mit der PS befasst hatten, wurden aktiv in einen zuvor parteiinternen Entscheidungsprozess eingebunden."

Präsidentschaftskandidat Francois Hollande habe so "noch vor dem Wahlkampf-Start eine mediale Präsenz und einen Bekanntheitsgrad erreicht, wie kaum ein Kandidat vor ihm".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.10.2011

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