SPD-Rechte gehen auf Distanz zu Rot-Grün

Der konservative "Seeheimer Kreis" in der SPD-Bundestagsfraktion hat die Partei unmittelbar nach dem Abbruch der rot-grünen Koalitionsgespräche in Berlin vor einer Anbiederung an Grüne und Linke gewarnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Eine Wahl des oder der Koalitionspartner ist derzeit nicht zu treffen", heißt es in einem sechsseitigen Positionspapier, das der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe) vorliegt. Der wirtschaftsnahe SPD-Zusammenschluss warnt vor einem Linksschwenk, um Grüne- und Linkspartei-Wähler abzuwerben. "Wir müssen den Wählern der Grünen und der Linken ein Angebot machen, ohne der Versuchung zu erliegen, diese politischen Mitbewerber noch an Radikalität zu überbieten", heißt es.

Dabei sei die Parteilinke in der Pflicht. "Hierbei kommt auch der Parteilinken eine besondere Bedeutung zu, der sie gerecht werden muss." In dem Papier, das unter dem Titel "Die SPD auf dem Weg zu gesellschaftlichen Mehrheiten" auf der Herbstklausur der Seeheimer in München beschlossen wurde, lobt die Gruppe ausdrücklich die möglichen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, Frank-Walter Steinmeier, Sigmar Gabriel sowie den Fraktions-Geschäftsführer Thomas Oppermann.

Besonders Peer Steinbrück gelänge es, "auch außerhalb unserer Zirkel Zustimmung und Interesse für die Partei zu wecken", heißt es. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles wird nicht erwähnt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.10.2011

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