SPD-Verteidigungsexperte fordert besseren Schutz von Bundeswehreinrichtungen

Nach dem jüngsten Anschlag auf Fahrzeuge der Bundeswehr fordern Politiker einen besseren Schutz für Einrichtungen der Armee und eine stärkere Ächtung der Gewaltaktionen: "Die Bundeswehr muss aufpassen, dass durch die Sparmaßnahmen und durch den Abbau des Personals nicht Sicherheit aufgegeben wird", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Rainer Arnold, der "Welt".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Hier gebe es inzwischen ein "ernsthaftes Problem". Der Vorfall in der Elb-Havel-Kaserne in Havelberg in Sachsen-Anhalt habe einmal mehr gezeigt, wie wichtig es sei, militärische Einrichtungen permanent zu beschützen und zu bewachen: "Das gehört alles zu einer leistungsfähigen Armee dazu." Vor rund einer Woche waren Unbekannte unbemerkt vom Wachdienst nachts in die Kaserne eingedrungen und hatten mit selbst gebastelten Brandsätzen aus Plastikflaschen insgesamt 16 Fahrzeuge angezündet.

Die meisten der Fahrzeuge wurden völlig zerstört. Dabei entstand ein Schaden im zweistelligen Millionenbereich. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" gab es seit 2010 rund 30 Anschläge gegen Liegenschaften, Material oder Gebäude der Bundeswehr.

Der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Omid Nouripour, hat eine stärkere Ächtung der gewaltsamen Aktionen gegen Soldaten und Bundeswehreinrichtungen gefordert. "Wer Gewalt ablehnt, muss sich klar und deutlich davon distanzieren", sagte Nouripour der "Welt". Insgesamt habe er den Eindruck, dass die Aggressivität der militanten Militärgegner stärker werde, "weil solche Aktionen selbst in der Friedensbewegung immer weniger Anklang finden".

Nouripour weiter: "Früher hieß es da `Soldaten sind Mörder`, heute wird die Schuld eher bei den Politikern gesehen, die `junge Leute verheizen`." Zu dieser Entwicklung habe eine breite Berichterstattung über die Situation der Soldaten, etwa über posttraumatische Belastungsstörungen nach dem Auslandseinsatz, beigetragen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.08.2013

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