SPD-Vize Schwesig: Deutsche Politiker sind nicht hübsch

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig hält deutsche Politiker für wenig attraktiv.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Schwesig sagte "Bild am Sonntag": "Ich bin froh, dass wir in der Politik nicht so viel über die Äußerlichkeiten bei Männern diskutieren, denn da haben wir derzeit nicht so viel zu bieten." Auch Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sei keine Ausnahme: "Ich finde es schwierig, dass sich bei Guttenberg immer nur alles um sein Image dreht. Gerade jetzt, bei der Aufklärung der Missstände in der Bundeswehr hätte ich mehr Ernsthaftigkeit und Demut von ihm erwartet."

Die SPD-Sozialpolitikerin sieht Frauen in der Politik gegenüber Männern nach wie vor als benachteiligt an: "Frauen haben es schwerer, denn sie müssen immer beweisen, dass sie auch etwas können. Frauen müssen im Gegensatz zu Männern immer über die Hürde der Äußerlichkeiten springen." Auf die Frage, ob sie es als nervig empfindet, von der SPD als schönes Gesicht aufgebaut worden zu sein, sagte Schwesig: "Ich empfinde das nicht so, denn die SPD hat schnell von mir verlangt, dass ich das Profil der Partei in der Frauen-, Sozial- und Familienpolitik schärfe. Natürlich werden Frauen stärker als Männer auch über Äußerlichkeiten wahrgenommen, aber stellen Sie sich vor, ich hätte im Kompetenzteam zur Bundestagswahl auch nur einen Fehler gemacht. Da wäre ich ganz schnell weg gewesen", so die Sozialministerin Mecklenburg-Vorpommerns. Schwesig kritisierte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), mit der sie im Vermittlungsauschuss des Bundesrates um einen Kompromiss bei der Hartz-IV-Reform ringt, für Alleingänge: "Anders als Ursula von der Leyen bin ich aber eine Teamspielerin. Von der Leyen trifft gerne allein ihre Entscheidungen und muss sie dann wieder einkassieren."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.01.2011

Zur Startseite