SPD-Vize Schwesig: Familienministerin will Billig-Krippen

Die SPD hält die Pläne von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) zur Verbesserung der Betreuung von unter Dreijährigen für völlig unzureichend.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Nicht kleckern, sondern klotzen", müsse jetzt das Motto sein, damit bis zum August 2013 noch genügend Plätze für unter Dreijährige entstehen, sagte die stellvertretende Vorsitzende der SPD, Manuela Schwesig, der Tageszeitung "Die Welt". Wenn die Regierung auf das umstrittene Betreuungsgeld verzichtete, könnten mit den 1,2 Milliarden Euro 120.000 Ganztagsplätze für Ein- und Zweijährige geschaffen werden. Die Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern kritisierte auch das von Schröder für Mittwoch angekündigte Zehn-Punkte-Programm.

Die Bundesfamilienministerin will unter anderem mehr Anreize für Tagesmütter und Betriebskindergärten sowie eine Flexibilisierung der Standards. "Bundesfamilienministerin Schröder will die Tür für Billig-Kitas öffnen. Doch es wäre vollkommen verkehrt, einfach mehr Kinder in die Gruppen zu stecken", sagte die SPD-Politikerin.

"Wir brauchen nicht nur mehr Quantität, sondern auch mehr Qualität in der Betreuung, es geht schließlich um frühkindliche Bildung." Schwesig bot der Bundesregierung eine Zusammenarbeit beim Krippenausbau an. "Wir brauchen einen neuen Krippengipfel. Schröders Zehn-Punkte-Plan wird ins Leere laufen, wenn jetzt nicht Bund, Länder und Kommunen rasch gemeinsam eine Strategie verabreden", so die SPD-Vize. Ab August 2013 gilt bundesweit der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für alle Ein- und Zweijährigen. Das Familienministerium geht von 130.000 noch fehlenden Plätzen aus.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.05.2012

Zur Startseite