SPD-Vorstandsmitglied Stegner nimmt Grüne gegen Gabriel-Kritik in Schutz

Der Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, hält Warnungen an die Grünen vor einem Liebäugeln mit einem schwarz-grünen Bündnis nach der Bundestagswahl 2013 für überflüssig.

Kiel (dts Nachrichtenagentur) - Zu entsprechenden Äußerungen von SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte Stegner "Handelsblatt-Online": "Die Grünen-Spitze weiß sehr gut, dass ihre Anhängerschaft und Mitgliedschaft noch glasklarer für Rot-Grün ist, als das bei der SPD der Fall ist." Der grüne Mitgliederentscheid für das Duo Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt maximiere zudem die Chancen, das grüne Wählerpotential auszuschöpfen. "Rot-Grün in Niedersachsen und in der Folge der Wahljahresdynamik dann im Bund wird erheblich wahrscheinlicher, wenn diese Strategie SPD und Grünen gelingt", ist sich Stegner sicher.

"Für die SPD heißt das, das markante Profil von Peer Steinbrück um ein progressives Programm und Team von Frauen und Männern zu ergänzen." Gemeinsam müsse man zudem deutlich machen, dass die "abgewirtschaftete" schwarz-gelbe Regierung nur durch Rot-Grün und weder durch Schwarz-Grün noch eine große Koalition abgelöst werden könne. "Nur so gibt es nämlich den Politikwechsel, den Deutschland dringend braucht", sagte Stegner.

Harsche Kritik an Gabriel äußerte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck. "Im Gegensatz zu Gabriels SPD haben wir Grüne nie mit Merkel koaliert und regieren auch nicht in fünf Bundesländern mit der CDU", sagte Beck "Handelsblatt-Online". In Berlin hätte es für Rot-Grün gereicht, doch die SPD habe lieber mit "Schredder-Henkel", dem Innensenator und CDU-Landeschef Frank Henkel, ein Bündnis eingehen wollen.

Für Grüne gingen jedoch Inhalte vor Macht, sagt Beck und fragt: "Wir haben Haltung, gilt das auch verlässlich für die Sozialdemokraten?"

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.11.2012

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