SPIEGEL: Käßmann kritisiert Mangel an religiösen Themen

Die deutsche Theologin Margot Käßmann findet religiöse Themen in den deutschen Medien unterrepräsentiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es ist eine Verachtung der Realität, dass in den Medien solche Themen so wenig vorkommen. Ich finde diesen Traditionsverlust wirklich traurig" sagte die zurückgetretene Landesbischöfin und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Es gebe in Deutschland 50 Millionen Menschen, die Mitglieder einer Kirche sind.

Fünf Millionen gingen regelmäßig am Sonntag in einen Gottesdienst. Nur 700.000 Fans würden am Wochenende ein Fußballstadion besuchen, aber über Fußball würde ständig berichtet werden, so Käßmann. Die Menschen wüssten oft gar nicht, was gefeiert wird und verwechselten etwa den Reformationstag mit Halloween.

Käßmann war im Februar 2010 alkoholisiert Auto gefahren und von der Polizei dabei ertappt worden. Dies wurde in den Medien stark diskutiert. Käßmann trat trotz Vertrauensausspruch des EKD zurück.

Sie sagt selber über die Zeit: "Ich bin einfach froh, meine Ruhe zu haben. Auch alle Einladungen zu Jahresrückblicken von Gottschalk bis Jauch habe ich abgesagt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.10.2010

Zur Startseite