SZ: L`Oréal-Milliardäre steigen bei BHF-Bank ein

Die Frankfurter Privatbank BHF bekommt laut eines Zeitungsberichts neue, prominente Miteigner.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Während sich mit dem BMW-Erben Stefan Quandt der reichste deutsche Familienclan aus dem BHF-Kapital zurückziehe, steige Frankreichs vermögendste Familie indirekt ein, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Donnerstagsausgabe. Die Familie Bettencourt-Meyers, Großaktionärin des Kosmetikkonzerns L`Oréal, beteilige sich an einer Kapitalerhöhung und ermögliche dem künftigen BHF-Haupteigner Philippe Oddo so die Übernahme der deutschen Traditionsbank, schreibt die SZ weiter. Die Holding der Familie Bettencourt-Meyers ist demnach einer von zwei neuen Anteilseignern, die für etwa 35 Millionen Euro mit 5 Prozent an der Pariser Bank Oddo & Cie. beteiligt werden.

Der andere Aktionär ist die Fondsgesellschaft Boussard & Gavaudan. Hintergrund des Geschäfts sei die Übernahme von BHF durch Oddo. Die Pariser Privatbank hatte sich mit dem chinesischen Milliardär Guo Guangchang einen Bieterkampf um das Frankfurter Geldhaus geliefert.

Ende November setzte sich Philippe Oddo durch, indem er den BHF-Aktionären - darunter Stefan Quandt - einen deutlich höheren Preis bot als Guo. Das Gebot von Oddo bewertet die Holding BHF Kleinwort Benson mit 760 Millionen Euro. Da dies das Eigenkapital seiner eigenen Bank Oddo & Cie. übersteigt, genehmigt ihm die Europäische Zentralbank den Kauf aber nur unter der Bedingung einer Kapitalerhöhung.

Sie hat ein Volumen von insgesamt 100 Millionen Euro. Neben Oddo selbst beteiligen sich daran zudem seine Mitarbeiter, die 30 Prozent der Bank halten. Das wichtigste Signal für Oddo dürfte jedoch der Vertrauensbeweis der L`Oréal-Großaktionärin Françoise Bettencourt-Meyers sein.

Er soll gegenüber den Bankenaufsehern als Beleg seiner finanziellen Solidität wirken, schreibt die SZ.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.01.2016

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