Sachsen-Anhalt: Ex-Bürgermeister nach Brand in Asylbewerber-Unterkunft erschüttert

Der ehemalige Ortsbürgermeister von Tröglitz in Sachsen-Anhalt, Markus Nierth, ist wegen des Brandes in der geplanten Asylbewerberunterkunft erschüttert: "Davon wird Tröglitz sich wohl nie erholen", sagte Nierth dem "Tagesspiegel".

Naumburg (dts Nachrichtenagentur) - "Ich gehe von Brandstiftung aus, die sogar den Tod des dort noch lebenden deutschen Ehepaares in Kauf genommen hat." Der parteilose Nierth war vor einem Monat von seinem Amt als Ortsbürgermeister zurückgetreten. Er sah sich wegen seines Einsatzes für Flüchtlinge von Rechtsextremen bedroht.

Nierth sagte weiter: "Ich bin fassungslos, traurig und wütend zugleich. Da ist die braune Saat so weit aufgegangen, dass man nun lieber Häuser niederbrennt, in denen Familien eine neue Bleibe finden sollten." Selbst Familien aus Kriegsgebieten werde "von kranken, bösen Gehirnen" nicht freistehender Wohnraum gegönnt.

"Eine bleibende Schande für Tröglitz, die uns nun mit Mölln und Hoyerswerda in eine Reihe bringt und noch viele unabsehbare Folgen haben wird." In der Nacht auf Samstag war es in der Flüchtlingsunterkunft, die im Mai bezogen werden sollte, zu einem Brand gekommen. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstiftung.

Zwei Bewohner konnten das Haus unverletzt verlassen. Die beiden Deutschen sind derzeit die einzigen Bewohner. Der entstandene Schaden liegt ersten Schätzungen zufolge im sechsstelligen Bereich.

In dem Gebäude sollten 40 Flüchtlinge untergebracht werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.04.2015

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