Sachsen-Anhalt: Linkenchef Höhne soll in die Bundesspitze aufrücken

Der Vorsitzende der Linkspartei in Sachsen-Anhalt, Matthias Höhn, soll möglicherweise neuer Parteivorsitzender oder Bundesgeschäftsführer werden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung" (Montag-Ausgabe) unter Berufung auf führende Parteikreise. Der 36-Jährige könne neben einer möglicherweise künftigen Parteivorsitzenden Sahra Wagenknecht den Reformerflügel vertreten, heißt es in den Kreisen, wenn der stellvertretende Bundestags-Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch am Widerstand des ehemaligen Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine scheitern sollte. Die beiden sind verfeindet.

Zudem hätten Wagenknecht und Höhn bei der Erarbeitung des Grundsatzprogramms schon erfolgreich zusammengearbeitet; sie leiteten die Redaktionskommission. Bartsch wird dem Blatt zufolge in Teilen des Reformerlagers mittlerweile zu große Zurückhaltung vorgeworfen. Durch seinen Verzicht auf einen Auftritt beim Programmparteitag in Erfurt habe er "eine Chance verpasst", kritisierte ein Mitglied der Parteispitze.

Bartsch müsse auch inhaltlich etwas bieten. "Und irgendwann ist es zu spät." Der Vorsitzende der Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert, sagte der "Mitteldeutschen Zeitung" zu den Spekulationen um Höhn: "Mich überrascht das nicht."

Der Vorsitzende der thüringischen Landtagsfraktion, Bodo Ramelow, erklärte: "Matthias Höhn hat einen Super-Job gemacht. Der Parteitag war wesentlich geprägt von seiner ruhigen Hand. Für den Posten des Bundesgeschäftsführers wäre er für mich der Favorit."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.10.2011

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