Sachsen-Anhalt fürchtet NPD-Aufmarsch in Insel

Sachsen-Anhalts Innenministerium befürchtet, dass die rechtsextreme NPD ihren Bundesparteitag in Dessau-Roßlau auch für Demonstrationen in der Altmark-Gemeinde Insel nutzen könnte.

Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung". In Insel fordern seit mehreren Wochen die Einwohner den Fortzug zweier entlassener Sexualstraftäter. An der jüngsten der Demonstrationen, die von Ortsbürgermeister Alexander von Bismarck (CDU) organisiert werden, hatten erstmals fast 80 Neonazis teilgenommen.

Von Bismarck hatte diese als "Gäste" begrüßt. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) erklärte auf MZ-Anfrage, man habe "sehr wohl auf dem Schirm", dass ein Ultimatum von Bismarcks gegenüber dem Land und eine von den Rechten angekündigte, nächste Demonstration am 14. Oktober in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit dem Bundesparteitag der NPD am 15. Oktober stünden. "Es wäre natürlich recht einfach, da ein paar Busse nach Insel umzudirigieren", sagte Stahlknecht.

Er lasse daher prüfen, inwieweit eine erneute Demonstration in Insel nur noch unter strengen Auflagen stattfinden könne. Es gehe vor allem darum, dass dies nicht erneut vor dem Haus der Betroffenen passiere. Gleichzeitig kündigte Stahlknecht an, kommunalrechtliche Schritte gegen von Bismarck prüfen zu lassen.

Er räumte aber auch ein, dass er die tatsächlichen Möglichkeiten dazu skeptisch beurteile.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.10.2011

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